Vortrag Stefan Aust – Die Todesnacht von Stammheim

Ich war vorhin im altehrwürdigen Hanseatischen Oberlandesgericht zu einem Vortrag von Stefan Aust. Er hat über einige seiner Recherchen im Zusammenhang mit der sog. Roten Armee Fraktion (“RAF”) berichtet, insbesondere über die erste Generation, die bekanntlich seinerzeit in Stammheim einsaß. Am Abend, als die Entführung der Lufthansa-Maschine in Mogadischu durch die GSG-9 beendet wurde, haben sich bekanntlich Baader, Raspe und Ensslin das Leben genommen. Eine weitere Gefangene hat das mit einem Anstaltsmesser versucht.

Die Frage lautet, ob der Staat damals das offenbar vorhandene Kommunikationssystem der Gefangenen in der Todesnacht abgehört hat. Die Gefangenen müssen sich denknotwendig zuvor zum Suizid verabredet haben. Wenn der Staat also mitgehört hat, muss er zwingend auch von dem Suizid-Plan erfahren haben und auch wann genau es passieren sollte.

Und hat der Staat die Gefangenen in Stammheim belauscht, ist untätig geblieben und hat die bevorstehenden Suizide nicht verhindert?

Die Antwort lautet:

Man weiß es nicht. Aust geht aber zumindest davon aus, dass – zumindest zeitweise – abgehört/mitgehört wurde. Ob auch im Vorfeld der Todesnacht ist aber vollkommen unklar.

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