Salzstreuer*in oder mein Problem mit der gendergerechten Sprache

Ich bekenne mich schuldig: Ich weigere mich beharrlich, in Schriftsätzen oder anderen Schreiben die weibliche Form zusätzlich durch Sternchen oder Schrägtrich “/in” zu erwähnen. Ich finde, dass die Übersichtlichkeit darunter leidet. Ich finde es auch komplett überflüssig und sogar kontraproduktiv, falls damit das Ziel verfolgt werden sollte, die männliche Dominanz in der Gesellschaft zu neutralisieren.

Wer hat etwas damit gewonnen, wenn ich “Die Schüler und Schülerinnen lernen fleißig und werden aufgeklärte Bürger und Bürgerinnen” schreibe? Ich verstehe es einfach nicht.

Eine Internetrecherche (mit Ecosia natürlich) ergibt Folgendes:

Geschlechtergerechte Sprache bezeichnet einen Sprachgebrauch, der die Gleichstellung der Geschlechter zum Ausdruck bringen will.

Von „Gendering“ oder „gendern“ wird gesprochen, wenn ein Text nach Vorgaben des geschlechtergerechten Formulierens erstellt oder umgeschrieben wird.

Aha. Verstanden. Wenn man zum Ausdruck bringen will, dass die Geschlechter gleichgestellt sind, muss man eine spezielle Sprache verwenden. Leuchtet ein.

Dann fühle ich mich nicht angesprochen, weil für mich die Gleichstellung der Geschlechter völlig außer Frage steht. Da gibts doch eigentlich auch gar nichts zu diskutieren oder wie? Warum sollten die verschiedenen Geschlechter (welche es auch immer geben mag, heutzutage weiß man das ja gar nicht mehr so genau) denn nicht gleich sein? Jeder Mensch ist gleich, also denknotwendig unabhängig vom Geschlecht.

Sofern es Fälle gibt, wo eine Ungleichbehandlung erfolgt, muss man das in aller Konsequenz bekämpfen und abstellen. Keine Frage. Dann muss man meinetwegen auch “gendern”.

Ich nehme mir jedoch das Recht raus, in meinen Texten nicht zu gendern, weil für mich alle Menschen gleich sind und ich deshalb auch alle Menschen gleich behandle. Und zwar übrigens genau so, wie ich selber auch gerne behandelt werden würde. Ich darf deshalb beim generischen Maskulinum bleiben und leichter lesbare Texte verfassen.

Die Recherche dazu ergibt, dass es sich beim generischen Maskulinum handelt um: Substantive mit maskulinem Genus und Artikel „der“. Es dient im Singular zur Bezeichnung eines Mannes, einer bestimmten Person unbekannten Geschlechts oder einer unbestimmten Person beliebigen Geschlechts – die auch eine Frau sein kann – und im Plural zur Bezeichnung von Gruppen, die rein männlich oder geschlechtlich gemischt sind.

Ich bekenne mich uneingeschränkt zu den Idealen der Aufklärung und zu den Menschenrechten. “Trotzdem” werde ich – rein aus ästhetischen Gründen – nicht gendern. Sind Sie einverstanden, liebe Leser?

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