Gestern Wim Wenders Dokumentation “Papst Franziskus – Ein Mann seines Wortes” gesehen.
Ich finde die Idee einer “armen Kirche an der Seite der Armen”, die Franziskus möchte, sehr beeindruckend und unterstützenswert. Wie ich im Übrigen auch Papst Franziskus extrem beeindruckend finde (was ich ehrlich gesagt nicht von jedem Papst behaupten kann).
Neben seinem Bemühen um eine spirituelle Erneuerung der katholischen Kirche, neben seiner kompromisslosen Solidarität mit den Armen dieser Welt und seinem Einsatz für Frieden und die Rettung der Erde fand ich eine Sache ganz besonders bemerkenswert.
Der Papst hat in dieser Doku sinngemäß etwas zur Schnelllebigkeit dieser Zeit gesagt: “Heutzutage leben wir wirklich von morgens bis abends mit dem Fuß auf dem Gaspedal. Das ruiniert und zerstört die (geistige und körperliche) Gesundheit und – mehr noch – die Familie und damit die Grundlage der Gesellschaft.”
“Wir sind keine Maschinen.”
“Manchmal, wenn wir unser Leben auf der Überholspur führen, verlieren wir unsere menschlichsten Gesten.”
“Die Eltern vergessen, ihre Kinder zu liebkosen. […] Es bleibt keine Zeit für Streicheln, für Zärtlichkeit, das Leben zu genießen, das doch so schön ist.”
Hätten Sie gedacht, dass das Worte des Papstes sind, wenn ich das nicht oben dazu geschrieben hätte?
Er hat auch gesagt: “In jeder Familie gibt es Schwierigkeiten. Doch diese Schwierigkeiten lassen sich mit Liebe überwinden. Der Zwiespalt der Herzen übewindet keine Schwierigkeiten.”
Und dann berichtet der Papst davon, wie er in Buenos Aires früher öfter die Beichte abgenommen hätte. Eltern mit vielen Kindern hat er gefragt, ob diese mit ihren Kindern spielen würden. Dann richtet Papst Franziskus das Wort an die Fernsehzuschauer: “Spielen Sie mit Ihren Kindern?”
“Vertrödeln Sie Zeit mit Ihren Kindern?“
Danach Schnitt und neue Szene. Ich habe es sonst nicht so sehr mit Religion und Kirche. Aber dieser Papst beeindruckt mich wirklich aufs Tiefste und hat mich in seinen Bann gezogen. Vertrödeln Sie Zeit mit Ihren Kindern?