Altkanzler Schröder nominiert für Aufsichtsrat bei Gazprom / Leuchtendes Beispiel für die Jugend

Praktisch keine politische Wahl findet ohne eine Diskussion über die niedrige Wahlbeteiligung statt. Das Wort der Politikverdrossenheit macht die Runde. “Die machen doch sowieso was sie wollen.” “Uns kleine Leute interessieren die da oben doch gar nicht.” Alles Sätze, die ich mehr als ein Mal gehört habe. Und dann wundert man sich über Nichtwähler und Protestwähler, das Aufkommen extremer Kräfte an den politischen Rändern, vor allem dem rechten. “Die räumen mal auf, die zeigen es dem politischen Establishment.” Es ist kaum zu ertragen, aber jammern hilft nicht.

Und dann kommt raus, dass sich Abgeordnete des Deutschen Bundestags im Zusammenhang mit Atemschutzmasken die Taschen vollgestopft haben, Kanzler Scholz sich nicht an Einzelheiten im Zusammenhang mit fragwürdigen Cum-Ex-Geschäften der Hamburger Privatbank M.M. Warburg erinnert (zur Erinnerung: Die Stadt Hamburg wollte unter dem damaligen Bürgermeister Olaf Scholz und Finanzsenator Peter Tschentscher der Bank viele Millionen Euro aus Cum-ex-Geschäften erlassen, an Treffen mit den Haupteignern Christian Olearius und Max Warburg sowie an weitere Einzelheiten kann sich Herr Scholz offenbar nicht mehr erinnern) und dass Altkanzler Schröder, der in den Medien vielsagend “Gaslobbyist” genannt wird, als Kandidat für den Aufsichtsrat des russischen Staatskonzerns Gazprom nominiert wurde. Schröder ist bereits Aufsichtsratschef beim staatlichen russischen Energiekonzern Rosneft, Vorsitzender des Gesellschafterausschusses der Nord Stream AG und Präsident des Verwaltungsrats der Nord Stream 2 AG. Und warf der Ukraine kürzlich “Säbelrasseln” im Zusammenhang mit dem Truppenaufmarsch des russischen Militärs an der ukrainischen Grenze vor. Das muss man sich mal vorstellen, da weißte doch Bescheid.

Und der war mal Kanzler der Bundesrepublik und nutzt dreist – legal – auf Kosten des deutschen Steuerzahlers Büro, Mitarbeiter und Dienstwagen.

Herr Maaßen war Verfassungsschutzpräsident (wie konnte das eigentlich passieren??), über den ehemaligen Innenminister Otto Schily berichtete der Spiegel im Juni 2015, dass er Mitglied des internationalen Beraterkreises der kasachischen Regierung gewesen sei (IIAC). Demnach sei er beauftragt worden, sich für die Interessen des Kasachischen Präsidenten Nursultan Nasarbajew zu engagieren. Angeblich hat er dafür im Oktober 2012 etwa EUR 70.000,00 und im November 2012 nochmals EUR 75.000,00 erhalten. Und so könnte man nun die Liste noch weiter fortführen. It´s all about money. Und dann wundert man sich über das Erstarken des rechten Randes und über allgemeine Politikverdrossenheit. Es ist eine Schande und ehrlich gesagt auch ziemlich frustrierend.

Ich habe beruflich durchaus öfter mit jungen Menschen zu tun. Ich kann nur hoffen, dass sich diese nicht von den geschilderten Missständen demotivieren lassen und sich im Gegenteil nicht abschrecken lassen, Missstände entschlossen zu bekämpfen. Aufgeben ist keine Option.

Wenn man dann allerdings zusätzlich noch die offensichtliche Unfähigkeit der Menschen vergegenwärtigt, den Klimawandel entschlossen zu bekämpfen, wird es nicht gerade besser. Und nun? Ich sagte es bereits in einem anderen Beitrag. Trotzdem ein Apfelbäumchen pflanzen! 😉

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